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Aktualisierungsdatum:
10.01.2024
Mit dem Jahreswechsel halten zahlreiche Veränderungen Einzug in die Automobilwelt Deutschlands, die sowohl erfahrene Autofahrer als auch Neulinge gleichermaßen betreffen.
Von der Förderung für Elektroautos bis hin zu neuen Vorschriften für Winterreifen und modernen Assistenzsystemen – in diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf die bedeutendsten Änderungen, die das Autofahren im Jahr 2024 beeinflussen werden.
Mit dem Beginn des neuen Jahres ist es vorbei mit der staatlichen Förderung für Elektroautos. Seit dem 18. Dezember 2023 können keine neuen Anträge mehr für den Umweltbonus beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt werden. Bereits zugesagte Förderungen werden jedoch wie geplant ausgezahlt, und Anträge bis zum genannten Stichtag bearbeitet.
Die Entscheidung, die Förderung für Elektrofahrzeuge zu beenden, könnte Auswirkungen auf die Attraktivität dieser Autos auf dem Markt haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Änderung auf die Elektromobilität in Deutschland auswirken wird und ob alternative Fördermechanismen eingeführt werden, um den Übergang zu umweltfreundlichen Fahrzeugen weiter zu unterstützen.
Die EU plant 2024 eine umfassende Reform der Regeln für den Führerschein, die möglicherweise regelmäßige Fahrtauglichkeitschecks für alle Autofahrer und Autofahrerinnen vorsieht – unabhängig vom Alter. Bisher waren Fahrtauglichkeitsprüfungen in erster Linie auf ältere Fahrer ausgerichtet, um sicherzustellen, dass sie weiterhin sicher am Straßenverkehr teilnehmen können.
Ein weiterer interessanter Aspekt dieser Reform ist die mögliche Einführung des begleiteten Fahrens im Ausland für Fahranfänger. Diese Maßnahme könnte zu einer besseren Vorbereitung junger Fahrer auf unterschiedliche Verkehrsbedingungen beitragen und gleichzeitig die Verkehrssicherheit insgesamt verbessern.
Zum 1. Januar 2024 ist die nächste Stufe der CO₂-Steuer in Kraft getreten. Diese Maßnahme hat direkte Auswirkungen auf die Spritpreise, da der CO₂-Preis von 30 Euro pro Tonne auf nunmehr 45 Euro pro Tonne angehoben wurde. Diese Erhöhung hat zur Folge, dass sich Benzin und Diesel an den Tankstellen um mehr als 4 Cent pro Liter verteuern dürfen.
Die bereits im Jahr 2022 eingeführte Entfernungspauschale bleibt bestehen. Pendler erhalten weiterhin 38 Cent pro Kilometer, allerdings erst ab dem 21. Entfernungskilometer.
Eine entscheidende Veränderung im Bereich der Verkehrssicherheit erwartet Autofahrer ab dem 1. Oktober 2024: Ab diesem Datum dürfen ausschließlich Reifen mit dem sogenannten Alpine-Symbol als Winterreifen verwendet werden. Dieses Symbol, das eine stilisierte Schneeflocke und einen Berg zeigt, wird somit zur verpflichtenden Kennzeichnung für Winterreifen. Die Regelung erstreckt sich nicht nur auf spezielle Winterreifen, sondern gilt auch für Ganzjahresreifen.
Die Einführung dieser Vorschrift zielt darauf ab, die Sicherheit auf winterlichen Straßenbedingungen zu verbessern. Das Alpine-Symbol ist ein international anerkanntes Zeichen. Es zeigt an, dass der betreffende Reifen in der Lage ist, auch bei widrigen Wetterbedingungen, wie Schnee und Eis, eine optimale Performance zu bieten. Im Gegensatz dazu sind Reifen, die lediglich die "M+S"- Kennzeichnung tragen, nach dem Stichtag nicht mehr für den Einsatz bei winterlichen Straßenverhältnissen zugelassen.
Ab Juli 2024 wird der Event Data Recorder (EDR) zur Pflicht für alle neu zugelassenen Fahrzeuge der Klassen M1 (Pkw) und N1 (Nutzfahrzeuge bis 3,5t).
Der Event Data Recorder ist ein technologisches Gerät, das ähnlich wie die Blackbox in einem Flugzeug funktioniert. Er zeichnet eine Vielzahl von Daten während der Fahrt auf, darunter Geschwindigkeit, Bremsverhalten, Lenkbewegungen und andere fahrzeugbezogene Parameter. Im Falle eines Unfalls speichert der EDR die Ereignisse in einem Zeitraum von fünf Sekunden vor dem Crash bis zu 300 Millisekunden danach. Diese Informationen können von den Behörden genutzt werden, um die genauen Umstände eines Unfalls zu rekonstruieren und die Verantwortlichkeit zu klären.
Des Weiteren werden ab dem 7. Juli 2024 bestimmte Fahrerassistenzsysteme für neu zugelassene Fahrzeuge verpflichtend. Diese Maßnahme ist darauf ausgerichtet, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Unfälle zu verhindern.
Dazu zählen unter anderem:
Das Pilotprojekt für Handyblitzer in Mainz und Trier könnte bald in Rheinland-Pfalz und möglicherweise auch in ganz Deutschland eingeführt werden. Dieses innovative Überwachungssystem, auch als Monocam-System bekannt, wurde 2022 eingeführt und dokumentiert zuverlässig, ob Fahrer während der Fahrt ein Mobiltelefon nutzen. Rheinland-Pfalz plant nun eine Gesetzesänderung, um eine klare Rechtsgrundlage für die flächendeckende Einführung zu schaffen.
ollten die Blitzer bundesweit eingeführt werden, können Verkehrsteilnehmer, die während der Fahrt beim Telefonieren erwischt werden, mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Dadurch sollen die bereits existierenden Verkehrsregeln bezüglich der Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer konsequenter durchgesetzt werden, wodurch die Straßen sicherer und die Verkehrssicherheit insgesamt verbessert werden soll.
Voraussichtlich Anfang 2024 tritt der deutsch-schweizerische Polizeivertrag in Kraft, der eine erleichterte Vollstreckung von Bußgeldern aus der Schweiz in Deutschland ermöglicht. Dies bedeutet, dass Verkehrssünder, die in der Schweiz geblitzt wurden und Bußgelder zahlen müssen, künftig einfacher zur Kasse gebeten werden können.
Die gegenseitige Vollstreckung setzt voraus, dass das Bußgeld samt Verfahrenskosten die Bagatellgrenze von 70 Euro in Deutschland bzw. 80 Schweizer Franken in der Schweiz übersteigt. Diese Neuregelung unterstreicht die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Bereich der Verkehrsüberwachung und dient der effektiveren Ahndung von Verkehrsverstößen über Landesgrenzen hinweg.
Seit Dezember 2023 ist für Österreich nun auch eine Tagesvignette für Autobahnen erhältlich. Das neu eingeführte Kurzzeit-”Pickerl” rundet mit der 10-Tages-Vignette sowie 2-Monats- und Jahres- Vignette das Portfolio ab. Die 1-Tages-Plakette ist digital erhältlich und ebenso wie die 10-Tages- Vignette bei Onlinekauf sofort gültig – eine weitere Neuerung im Nachbarland.
Die EU-Kommission hat als Vorstufe zur Euro-7-Norm die Abgasnorm Euro 6 aktualisiert und als Euro 6e bekannt gemacht. Ab dem 1. September 2024 wird diese Norm für alle Neuzulassungen verpflichtend. Fahrzeuge, die die bisherige Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM erfüllen, können noch bis zum 31. August 2024 neu zugelassen werden. Die Einführung der Euro 6e-Norm markiert einen weiteren Schritt in Richtung strengerer Emissionsstandards und trägt zur Reduzierung von Luftverschmutzung und Umweltauswirkungen bei.
Diese Anpassungen sollen nicht nur die Umweltbelastung durch Fahrzeuge reduzieren, sondern auch die Entwicklung und Einführung zukünftiger Technologien fördern, um den Straßenverkehr nachhaltiger zu gestalten.
Mit dem neuen Jahr unterliegen Verkehrsregelungen und technologische Anforderungen einem spürbaren Wandel. Die Weichen für die Mobilität der Zukunft werden mit diesen Neuerungen gestellt, und es liegt nun an den Autofahrern, sich rechtzeitig darauf einzustellen.
Eine Anpassung des Fahrverhaltens und der Fahrzeugausstattung sind entscheidend, um den Anforderungen des veränderten Straßenverkehrs gerecht zu werden. Das Jahr 2024 markiert somit nicht nur einen Übergang, sondern auch eine Chance, die Sicherheit und Effizienz im Straßenverkehr weiter zu verbessern.